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Zwei Herausforderungen für Francesco Friedrich im Rennen um den historischen Olympiasieg

Pirna – Vor weniger als zwei Wochen klingelte das Telefon von Francesco Friedrich ununterbrochen. Zahlreiche Glückwünsche erreichten den Rekordweltmeister anlässlich seines 35. Geburtstages. Damit er auch am 22. Februar im Cortina Sliding Centre viele Gratulationen erhält, arbeitet der Pirnaer aktuell an mehreren Fronten intensiv ...

Zum vierten Mal möchte Friedrich an Olympischen Spielen teilnehmen und dabei Historisches schaffen: Nach den Erfolgen 2018 und 2022 strebt er auch 2026 an, "beide Goldmedaillen zu gewinnen". Dafür gilt es momentan einige Fragen zu klären.

Was Simon Wulff (24) betrifft, so muss er sich jedoch noch gedulden. "Es gibt derzeit keine neuen Entwicklungen", erklärt der Pilot. Sein Anschieber wurde im Dezember positiv auf die Substanz Methylhexanamin getestet. Aktuell steht die Klärung im Fokus: Wie gelangte das Präparat in seinen Körper? Und welches Strafmaß droht dem 24-Jährigen?

"Momentan plane ich mit dem Team der vergangenen Saison zu starten", so Friedrich weiter. Das bedeutet: Alexander Schüller (28), Felix Straub (27) und Matthias Sommer (33) bleiben an seiner Seite.

Verletzt sich einer der Anschieber, gerät der vierfache Olympiasieger in Schwierigkeiten. Er hofft, dass Wulff nicht lange gesperrt wird und in Cortina wieder mit von der Partie sein kann.

Die Konkurrenz nimmt die Situation hingegen kritischer wahr.

Georg Fleischhauer (36), der wegen Wulffs Verpflichtung nicht zu Friedrichs Team wechselte, äußerte sich kürzlich in der Märkischen Allgemeinen: "Der ganze Fall macht mich sehr wütend. Zum einen, weil unser Sport dadurch in Verruf gerät. Zum anderen fühle ich mich persönlich um Erfolge und besondere Momente betrogen. Als in Lillehammer die Kristallkugeln für den Gesamtweltcup vergeben wurden, belegten wir den zweiten Platz und dachten: 'Eigentlich müssten wir ganz oben stehen.'"

Dazu lächelt Friedrich und zeigt sich überzeugt von der Unschuld seines Anschiebers.

Ein weiteres Problemfeld stellt das Material dar. Zwar funktioniert der Zweier-Schlitten gut, doch im Vierer bereitet die Ausrüstung dem Piloten und Hersteller FES noch Sorgen.

Erst im November, wenn "die Testfahrten in Cortina anstehen", wird der Weltmeister erfahren, wie wettbewerbsfähig der Vierer tatsächlich ist und ob kurzfristig noch einmal wie 2018 reagiert werden muss. "Langweilig soll es ja nicht werden", scherzt Friedrich ...